Als erstes wurde ein Teil der, in Deutschland quasi obligatorischen, OSB-Wand installiert. Jaja, ich höre schon einige motzen:
„OSB, hat der Typ wirklich OSB gesagt? Och nö, nicht schon wieder OSB“
Jup, ich bekenne mich schuldig. OK, es gibt wirklich schöneres als OSB, gar keine Frage. Z.B. die Wand verputzen, streichen und mit schönen Werkzeugschränken arbeiten oder Trockenbauwände einziehen, oder oder oder. Nur war mir das alles zu teuer und zu aufwändig. Ihr wisst schon – pragmatischer Ansatz und so. Und OSB ist nun mal mit die günstigste und gleichzeitig einfachste Methode eine Wand eben zu bekommen. Angefangen habe ich zu erst nur neben der Tür um die neue, provisorische Elektrik installiert zu bekommen. Die ersten LED-Leuchten habe ich auch gleich an die Decke montiert. Zu erst ein 4x6cm Kantholz an die Decke geschraubt und darauf die günstigsten LED-Feuchtraumleuchten, die ich bekommen konnte.
Als nächstes musste der Boden plan gemacht werden. Zu gebrauchen war der nicht im geringsten, bestand er doch aus sehr groben Beton:
Die ursprüngliche Idee war, den Boden mit ganz einfachem Feinsteinzeug zu fliesen. Also ab zum Baumarkt und den Kombi voll gemacht. Zum Glück hat die Kiste gute 500kg Zuladung…
Es hat sich allerdings sehr schnell heraus gestellt, dass das nichts wird. Auf Grund der enormen (Un-)Tiefen im Boden wäre so viel Fliesenkleber zum ausgleichen notwendig geworden, dass ich den Boden von den Kosten her auch gleich mit Eichenparkett hätte auslegen können. Nach der ersten Reihe Fliesen am Beckenrand habe ich die Aktion abgebrochen.
Guter Rat war dann zum Glück nicht teuer. Die nicht genutzen Fliesen gingen wieder zurück, was erstaunlich problemlos funktionierte. Die günstigste für mich praktikable Lösung bekam ich im Obi empfohlen – bekanntlich nicht gerade für niedrige Preise bekannt. Die haben mir den günstigsten Fließestrich empfohlen, den Sie da hatten. Für meine Zwecke, um einen einigermaßen ebenen Boden zu bekommen, tatsächlich vollkommen ausreichend. Also ein paar Säcke eingeladen und ab nach Hause. Am folgenden Wochenende habe ich dann mit meiner Frau zusammen den Boden ausgegossen. Sie hat das Zeug in einem von zwei großen Kübel angerührt und ich habe die Masse dann ausgebracht.
Das Ausbringen ging tatsächlich ratz-fatz. Als Tipps für so eine Aktion:
- mindestens zu zweit arbeiten, sonst kommt man mit dem Material und den Anmischzeiten nicht nach
- ich habe locker 20% mehr Wasser verwendet, als auf der Verpackung angegeben war. Ich habe mich da auf die Bewertungen im OBI Onlineshop verlassen, die haben das so empfohlen
- Nagelrolle bereit halten um die Luftbläschen raus zu rollen
- Gummistiefel nicht vergessen, denn man kommt nicht drum rum da auch mal kurz durch zu waten wenn was nicht 100%ig passt
Nach nicht mal 1 1/2 Stunden waren wir fertig und das Ergebniss sah echt gut aus. Schon am nächsten Tag konnte man drauf gehen und es war sofort klar, dass der Boden damit für mich vollkommen ausreichend eben war. An 2-3 Stellen ragt zwar was raus (ehemalige Abflussrohre, kleine Steine, etc.), aber nichts, was mich bei der Arbeit behindern würde. Nach noch einem weiteren Tag war der Boden schon so belastbar, dass ich mein Zeug wieder rein räumen konnte.
Somit konnte ich mit der Einrichtung fort fahren. An die Wände montierte ich wieder billige 4x6cm Kanthölzer, meine Standard Go-To-Hölzer zum basteln für alles mögliche. Diese wurden senkrecht an die Wände geschraubt, d.h. Löcher in die Wand bohren, Dübel rein und ran mit dem Holz. Auf diese Kanthölzer kamen dann die OSB-Platten. Ich habe ganz einfache OSB-Nut-Feder-Platten in den Maßen 205×62.5 mit 12mm Stärke verwendet. Zum Glück ist der Raum so geschnitten, daß ich fast keinen Verschnitt bei den Platten hatte.
Rund rum habe ich dann Werkbänke installiert. Die Gestelle dazu sind aus überblattetem 4x6cm Kantholz, als Arbeitsfläche habe ich OSB-Nut-Feder-Platten in 21mm Stärke verwendet. Somit habe ich eine Arbeitstiefe von 62cm, was für meine Zewecke genau richtig ist. Leider habe ich keine Fotos vom Aufbau, nur die hier:
Wie man sieht, war ich da schon etwas weiter. Klar, French Cleat darf auch nicht fehlen 😉 Insbesondere ein „paar“ Maschinen haben da schon Einzug gehalten. Allerdings hatte ich zu dem Zeitpunkt u.a. noch keine echte Werk- bzw. Hobelbank. Und die Treppe runter ins Becken gab es auch noch nicht. Beides, und noch einiges mehr, erkläre ich in den kommenden Beiträgen.
2 Kommentare
Ich finde das Endergebnis echt beeindruckend. Ich plane auch gerade meine neue Werkstatt, deswegen war dieser Beitrag für mich sehr hilfreich. Ich hätte nur noch eine Frage, wirst du den Boden so lassen? Ich möchte für meine Werkstatt eine Oberflächenbeschichtung anwenden, aber ich weiß nicht genau welche dafür am besten wäre.
Ich werde den Boden so lassen wie er ist. Der ist jetzt 2 Jahre drin und passt immer noch einwandfrei. Er hat mittlerweile ein paar Flecken von Holzleim, Kettenöl, Leinöl, etc. aber das macht alles nichts aus. Ist ja kein OP-Saal sondern eine Werkstatt. Da hat sich auch nichts verzogen, wurde uneben oder ist abgesengt. Von daher bin ich nach wie vor absolut zufrieden, insbesondere wenn man den Preis bedenkt.