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Eichhörnchenkobel / Vogelhäuschen mit Webcam selber bauen

ACHTUNG: es gibt ein paar tolle Verbesserungen in Teil 2! Also nicht einfach drauf los bauen sondern auch Teil 2 mit lesen:
Erweiterung des Kobels

Ein Ersatzzuhause muss her

Ich bekomme jedes Jahr Besuch von einem Eichhörnchen, das immer wieder versucht auf dem Fensterbrett vor meinem Gästeklo ein Nest zu bauen. Da das Fenster aber immer wieder zum lüften geöffnet wird ist das natürlich aus mehreren Gründen kein geeigneter Platz. Andererseits tut es mir auch immer wieder in der Seele weh, das angefangene Nest zerstören zu müssen. Deswegen habe ich beschlossen, dass ich dem kleinen Lauser einen Ersatz baue. Und wenn ich schon am basteln bin, habe ich mir gedacht, dass es vielleicht ganz witzig wäre, den neuen Bewohnern bei der Aufzucht zuschauen zu können. Deswegen sollte da auch gleich eine Webcam mit installiert werden.

Material

Ein Teil des verwendeten Material und Werkzeug

Als Baumaterial habe ich ganz simple Rauspund Douglasiebretter 200×11.6×2.1 cm mit Nut und Feder aus dem Baumarkt genommen. Ich habe zwar darauf geachtet, dass diese möglichst gerade sind. Aber wie es bei Holz aus dem Baumarkt eben so ist, ist mir das nicht zu 100% gelungen. Für dieses Projekt ist das allerdings nicht so schlimm, mit etwas „Gewalt“ und genug Kleber kann man das ausgleichen. Da der Kobel der Witterung ausgesetzt ist brauchte ich einen wasserfesten Leim bzw. Kleber der der Norm „D4“ entspricht. Da ich nicht viel für außen mache wollte ich keine große Menge an Leim kaufen und habe mich für eine Tube „UHU Holz Max“ Holzkleber entschieden. Dieser entspricht der D4-Norm und ich muss nicht zu viel wegschmeißen, falls ich den Rest in nächster Zeit nicht anderweitig verwenden kann.

Die meisten verwendeten Materialen und Werkzeuge habe ich wenn möglich am Ende des Beitrags verlinkt.

Ich habe mich an dieser Bauanleitung vom Najuversum orientiert. Die Maße habe ich so angepasst, dass ich mit den verwendeten Brettern von der Breite her hin gekommen bin. Bei den Seitenteilen habe ich 2 Bretter miteinander verklebt, beim Rest 3 Bretter.

Mit meiner Kappsäge wurden die Bretter ratzfatz zurecht gesägt. Dann wurden die Bretter verleimt, wobei mir meine Korpuszwingen wieder einmal sehr gelegen kamen. Ihr solltet übrigens an den Stellen, an denen sich die Fugen befinden die Zwingen mit Kreppband schützen, sonst tropft der Kleber drauf. Und den wieder weg zu bekommen ist nicht so einfach. Da das Holz wie schon geschrieben nicht wirklich grade war, habe ich es mit einer Beilage und ein paar weiteren Zwingen beim verkleben gerade gedrückt. Das ging so einigermaßen, aber hat gereicht. Vergesst nicht, die Beilagen mit Kreppband o.ä. abzukleben, sonst kleben die dann an euren Bretter fest und ihr bekommt sie nicht mehr ab.

Nach dem verleimen habe ich das ganze provisorisch zusammengestellt, um zu schauen ob alles passt. Wie man sieht, ist die Front etwas niedriger als die hintere Wand, damit der Deckel leicht schräg abfällt. Danach wurden die Bretter auf ihr finales Maß zurecht gesägt und die diversen Löcher vorgebohrt und gesenkt. Ich habe den Boden komplett nach innen verlegt und die Seitenwände ebenfalls nach innen versetzt, d.h. Front- und Rückwand sind aufgeschraubt. Die Seiten müssen entsprechend der Dachschräge oben leicht schräg gesägt werden.

Danach wurden die zwei Einsteigslöcher gebohrt. Dafür geht jeder Kreisschneider oder jede Lochsäge. Für einen Eichhörnchenkobel sollten die Löcher so 8 cm Durchmesser haben. Es sollten auf jeden Fall zwei Löcher sein, damit die Eichhörnchen immer eine Flutmöglichkeit haben, falls vor einem Loch ein Feind wartet. Die Ränder der Löcher habe ich mit meiner Kantenfräse leicht abgerundet. Der Deckel wird mit einfachen Scharnieren fest geschraubt. Ich würde den Deckel klappbar machen, damit man den Bau jederzeit mal einfach reinigen kann. Außen kommen noch ein paar Leisten und Brettchen dran, damit die Eichhörnchen einfach rein und raus klettern können. Ist aber kein muss.

Wer keine Webcam einbauen will, ist jetzt an sich fertig und muss sich nur noch überlegen wo und wie er das gute Stück anbringen will. Weiter unten beschreibe ich meine Lösung.

Elektrogimmicks

Wer mich kennt, der weiß, ohne Gimmicks geht’s dann doch oft nicht. Wäre es nicht cool, dem kleinen Nachwuchs beim aufwachsen zu zuschauen? Also musste eine Webcam her. Folgende Features musste die Kamera erfüllen:

  • Nachtsicht
  • verstellbarer Fokus
  • IP-Kamera ohne Cloudzwang für’s Streaming
  • klein
  • günstig

Über einen Artikel in der „Make“ bin ich auf die Hikam S5 gestoßen, wobei die wohl quasi baugleich zur S6 ist. Diese erfüllte alle Bedingungen und ist für sehr wenig Geld zu bekommen. Wie sich allerdings heraus gestellt hat, muss es relativ hell sein, damit die Kamera nicht in den Nachtmodus schaltet. Selbst tagsüber war es oft nicht hell genug, ein paar Wolken haben gereicht um in den Nachtmodus zu schalten. Also musste auch noch eine Beleuchtung her. Irgendwas, was auch mittels USB zu betreiben ist. Und dimmbar, damit sich die Tierchen nicht wie in einem TV-Studio vor kommen. Am besten noch zeitgesteuert ausschaltbar, schließlich sollen die kleinen Racker in der Nacht ihre Ruhe haben.
Eine fertige und vor allem bezahlbare Lösung habe ich nicht gefunden, also habe ich schnell mal wieder was selber entworfen. Mittels dimmbaren 5V-LED-Streifen, WeMos D1 Mini (mit Tasmota als Firmware) und Transistor habe ich eine via Smart Home steuerbare Beleuchtung gebaut. Die wird 30 Minuten nach Sonnenaufgang langsam hoch gefahren, damit es immer hell genug ist und 30 Minuten vor Sonnenuntergang wird sie wieder abgeschaltet. Von dem LED-Streifen habe ich einen 8cm langen Streifen abgeschnitten. Das reicht locker aus für genug Licht.

Die ganze Technik wird auf einem Zwischenboden im Kobel untergebracht. In den wird ein Loch für die Kamera gebohrt. Für den perfekten Durchmesser, damit die Kamera stramm sitzt, habe ich meinen Spindelschleifer verwendet. Das Brettchen, bei mir sind es zwei Restebrettchen, liegt auf zwei kleinen Leisten auf. Zum Glück habe ich einen Bosch GSR 12V-35 mit Flixclick, denn der Winkelaufsatz hat sich hier wirklich bezahlt gemacht. OK, mit richtiger Planung wäre das nicht notwendig gewesen, aber so ging das jetzt auch.

Fertig montiert schaut das ganze dann so aus:

Und der komplette Kasten, mit Aufnahmen der Beleuchtung

Vor der Installation habe ich noch ein bisschen Stroh in den Kobel gelegt, damit es gleich gemütlich ist. Bei mir kommt der Kobel vor ein Dachbodenfenster. Dort sind die Eichhörnchen sicher vor Feinden wie z.B. Katzen und Strom habe ich dort auch um die Technik zu betreiben. Befestigt wird das ganze mittels Draht und Drahtklemmen.

Sobald sich ein paar Gäste in dem Kobel eingefunden haben, werde ich den Stream der Webcam auf meine Youtube-Seite streamen und auch hier auf dem Blog veröffentlichen.

So schaut’s aktuell in dem Bau aus:

Downloads und Tools

Bauplan des Najuversums als grober Bauvorlage

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