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Bewässerungssteuerung – selbst gemacht, Teil 2

Weiter geht’s!

Nachdem ich letztes Jahr die Basis gebaut hatte, ging es jetzt daran, die Steuerung fertig zu stellen. Zur Erinnerung:
Ich hatte eine auf ESPEasy basierende Steuerung gebaut, kontrolliert via Domoticz mit Hunterventilen im Garten, das ganze angeschlossen an 3 Wasserhähne. Allerdings war die Bewässerung noch lange nicht komplett, von den insgesamt 10 Ventilen waren gerade mal 4 aktiv.

Ich habe jetzt die Steuerung als solches erst mal erweitert, damit ich überhaupt 10 Ventile ansteuern kann. Bisher hatte ich zwei 4er-Relaisblöcke angeschlossen, womit es schon sehr eng wurde im Verteilerkasten. Da drei 4er-Relaisblöcke definitiv nicht mehr in den Kleinverteiler passten, habe ich mir erst mal einen größeren, zweireihigen Verteiler besorgt. Damit die Relaisblöcke und auch die Platine mit dem ESP und MCP nicht lose in dem Kasten rumfliegen, habe ich mir kleine Halter für DIN-Schienen gedruckt. Gefunden habe ich die Halter auf Thingiverse (-> Link). Zum Verschrauben der Relaisblöcke braucht man M2 Schrauben, größere Schrauben passen nicht in die Halter.
Da ich eh schon am löten war, habe ich die restlichen I/O-Ports vom MCP auch noch mit Kabeln versehen – wer weiß, was mir in Zukunft noch so einfällt. Das ganze dann sauber im Verteilerkasten verschraubt, frisch verkabelt und schon kommt sowas bei raus:

Wie der Zufall so will reicht die steckbare 12-pol Lüsterklemme genau aus für mich.
Ich habe zwei Kabelstränge vom Keller in den Garten geführt, deswegen brauche ich:
(ich schreib jetzt mal „plus“ und „minus“, obwohl es das bei Wechselstrom eigentlich nicht gibt)
– 4 Pluspole und 1 Minuspol für Strang 1
– 6 Pluspole und 1 Minuspol für Strang 2

Wichtiger Sicherheitshinweis:

Damit es zu keiner Überlastung des 230V/24VAC Netzteils kommt, muss dieses abgesichert werden! Falls ich nicht total daneben liege, ist dies sogar Vorschrift. Ich habe dazu eine träge 0.8A Feinsicherung zwischen Netzteil und Relais geklemmt. Träge deswegen, damit die nicht gleich durch schmort, wenn mal der Einschaltstrom kurzzeitig höher ist.

Das ganze im Detail:

Aufnahmen der Ventilboxen im Garten folgen noch.

Tipps:

Wenn Du weißt, dass Du mehr als 4 Ventile ansteuern willst, dann am einfachsten gleich 8er- oder 16er (braucht extra 12V-Versorgung) Relaisblöcke kaufen. Wenn Du keine Lust zu löten hast, dann gibt es auch fertige Platinen zu kaufen, d.h. einen ESP zusammen mit bis zu 4 Relais. Für mehr als 4 Relais habe ich aber noch keine fertigen Module gefunden. Wenn mehr als 4 Ventil gleichzeitig eingeschaltet werden können sollen, dann ist ein größeres 24V-Netzteil nötig.
Um die Anschlußkabel der zentralen Ventile an den Wasserhähnen zu verlängern bzw. mit den Verteilern in den Gardenaboxen zu verbinden verwende ich 2-polige Steckverbinder wie man sie aus dem KFZ-Bereich kennt: günstig, IP67 zertifiziert und somit wasserdicht.

Die Hunterventile habe ich aus folgenden Gründen genommen:
– 24VAC ist Standard
– 1″ Innengewinde passt perfekt zu den Garden-Ventilboxen bzw. sind genau genommen dafür zwingend notwendig
– die Ventile kann man händisch öffnen, falls nötig
– bei Stromverlust schliessen sie automatisch
– man könnte bei Bedarf auch die Durchflußmenge einstellen (händisch, nicht per Steuerung)
– Hunterventile haben einen guten Ruf und sind dabei noch günstiger als die meisten anderen auf dem Markt (25 Euro für Hunter vs. 40 Euro für Gardena)

Die beschrieben Teile findest Du in der

Teileliste:

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Weitere Teile (mit wichtigen Sicherheitshinweisen!)

Teil 1: Es geht los
Teil 3: Wichtiger Sicherheitshinweis und das Zeug im Garten

2 Kommentare

  1. Armin

    Hallo Roland,
    erst einmal grossen Respekt für deine Arbeit, von der eine Menge in dem Projekt steckt.
    Im 230V Bereich solltest Du aber noch etwas verändern. Sicherheit geht nun mal vor.
    Dreh den Trafo um 180° und schaffe einen Bereich nur für 230V. Am besten durch eingeklebte Kunststoffplatten vom Niederspannungsbereich abgetrennt. Schliesse das 230V Kabel direkt am Trafo an (Ohne Klemmen).Geh immer davon aus das ein 230V Kabel sich löst oder bricht. Dieses sollte dann niemals die Möglichkeit haben in den Niederspannungsbereich zu gelangen. Sorge ausserdem für eine gute Zugenlastung des 230V Kabels. Lass den Schutzleiter Länger als L und N damit er bei Zug als letztes Abreisst.
    Sichere lieber den Eingang des Trafos ab. Die Ausgänge sind meist Kurzschlussfest (siehe Datenblatt).
    Konnte ich jetzt nicht erkennen aber benutze bei Litzen (Vor allem im 230V Bereich) immer Ader-Endhülsen und am Besten keine geschraubten Klemmen. Gefederte sind optimal (z.B. von Wago)
    Am besten wäre ein 24V Schaltnetzteil einzubauen, das schon komplett gekapselt ist. Z.B. für Laptops.
    So einbauen das die Buchse von außen mit einem Kaltgerätekabel erreicht werden kann.
    Ein paar Bilder von Deiner Außeneinheit mit den Ventilen würde ich noch gerne sehen.
    Mach weiter so und Safety First
    Gruß Armin

    • roland

      Hallo Armin,
      ganz lieben Dank für Deine Verbesserungsvorschläge, die ich auf jeden Fall umsetzen werde. Ich werde den Trafo umdrehen und mittels 3D-gedruckter, für die DIN-Schiene passender Abtrennung eine physikalische Verbindung zwischen 230V Leitungen und Niederspannungsbereich unmöglich machen. Sobald das erledigt ist, wird die Anleitung entsprechend angepasst.
      Ein 24V Schaltnetzteil, z.B. von einem Laptop, ist leider nicht geeignet, da diese Netzteile meist nur Gleichstrom liefern, was die Ventile schrotten würde.
      Die Fotos der Ventilboxen folgen in den nächsten Tagen.

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